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Zahnen bei Babys: Symptome, Lösungen, Checkliste

Das Zahnen bei Babys kann sowohl für die Kleinen als auch für die Eltern anstrengend sein. Schlaflose Nächte und nervenaufreibende Tage sind oft die Regel und nicht die Ausnahme. Aber du bist nicht allein. In diesem Artikel findest du praktische Tipps, die dir und deinem Baby durch diese herausfordernde Zeit helfen.


Zahnen bei Babys: Was heißt das eigentlich?

Zahnen ist der Vorgang, bei dem die ersten Zähne deines Babys durch das Zahnfleisch brechen. Das Durchbrechen der Zähne kann bei deinem Baby Unbehagen und Reizbarkeit auslösen. Du wirst feststellen, dass dein Baby vermehrt auf Spielzeug und anderen Gegenständen kaut, um dieses Unbehagen zu lindern. Das Zahnen ist ein natürlicher und notwendiger Teil der Entwicklung deines Säuglings. Es ist der erste Schritt zur Bildung eines vollständigen Satzes von Milchzähnen, die deinem Baby beim Kauen und Sprechenlernen helfen werden.

Wann kommt welcher Zahn?

Laut Netdoktor beginnt der Zahnungsprozess normalerweise im Unterkiefer, oft mit einem unteren mittleren Schneidezahn. Die Backenzähne folgen etwas später, meist um den ersten Geburtstag des Kindes herum. Hier eine Übersicht, welche Zähne in welcher Reihenfolge durchbrechen:

  • Mittlere Schneidezähne: meist zwischen dem 6. und 8. Monat.
  • Seitliche Schneidezähne: brechen normalerweise zwischen dem 6. und 12. Monat durch
  • Erster Backenzahn: Durchbruch zwischen dem 12. und 16. Monat.
  • Eckzähne: Normalerweise zwischen dem 16. und 20. Monat
  • Zweiter Backenzahn: Zwischen dem 20. und 30. Monat

Anzeichen und Symptome

Es gibt einige Anzeichen dafür, dass dein Baby zu zahnen beginnt. Es ist wichtig zu wissen, dass jedes Baby einzigartig ist und unterschiedlich auf das Zahnen reagieren kann. Während einige Babys kaum oder gar keine Probleme haben, können andere stärkere Beschwerden und Symptome zeigen.

Häufig beobachtete Symptome

  • Verstärktes Kauen und Beißen: Babys neigen dazu, während des Zahnens mehr zu kauen und zu beißen, da der Druck auf das Zahnfleisch oft Erleichterung verschafft.
  • Geschwollenes Zahnfleisch: Wenn ein Zahn durchbricht, kann das Zahnfleisch rot und geschwollen sein.
  • Erhöhte Reizbarkeit: Das Zahnen kann für dein Baby unangenehm sein und zu vermehrtem Weinen und Reizbarkeit führen.
  • Verstärkter Speichelfluss: Während des Zahnens sabbert dein Baby möglicherweise mehr als sonst, was oft zu einem Ausschlag im Gesicht führt.
  • Verminderte Nahrungsaufnahme: Durch das Unbehagen im Mund kann dein Baby weniger Interesse an fester Nahrung haben.

Symptome, die nicht auf den Zahnwechsel zurückzuführen sind

Einige Symptome werden fälschlicherweise dem Zahnungsprozess zugeschrieben, obwohl sie oft auf andere Gesundheitsprobleme hindeuten. Zu diesen Symptomen gehören:

  • Hohes Fieber: Während das Zahnen zu einem leichten Anstieg der Körpertemperatur führen kann, wird hohes Fieber normalerweise nicht durch das Zahnen verursacht und sollte von einem Arzt untersucht werden.
  • Durchfall: Viele Menschen glauben, dass Durchfall ein Symptom des Zahnens ist, aber Studien haben gezeigt, dass es keinen signifikanten Zusammenhang gibt.
  • Erbrechen und starke Bauchschmerzen: Diese Symptome haben normalerweise nichts mit dem Zahnen zu tun und können auf eine andere Erkrankung hinweisen.

Wenn dein Baby diese Symptome zeigt, solltest du immer abwägen einen Arzt aufsuchen, um andere Ursachen auszuschließen.

Erfolgreiche Methoden zur Schmerzlinderung beim Zahnen

Um Zahnschmerzen bei Babys zu lindern, gibt es eine Reihe von Methoden, die von Experten empfohlen werden:

  • Massiere das Zahnfleisch: Sanftes Massieren des Zahnfleisches mit einem sauberen Finger kann helfen, den Druck zu lindern und das Kind zu beruhigen.
  • Benutze einen Beißring: Ein Beißring aus festem (nicht gefrorenem) Gummi kann deinem Baby helfen, den Druck auf das Zahnfleisch zu lindern. Achte jedoch darauf, dass dein Baby nicht unbeaufsichtigt bleibt, damit es nicht erstickt.
  • Biete kalte Speisen an: Kalte Speisen wie gekühltes Obst oder Gemüse (je nach Alter deines Kindes) können ebenfalls helfen, das Zahnfleisch zu beruhigen.

Diese Maßnahmen sollen vermieden werden

Es gibt eine Reihe von Methoden zur Linderung von Zahnschmerzen, die trotz ihrer Beliebtheit unbedingt vermieden werden sollten.

  • Verwendung von Zahnschmuck: Wie oben erwähnt, kann Zahnschmuck ein Erstickungs- oder Strangulationsrisiko darstellen und sollte daher vermieden werden.
  • Verwendung von topischen Arzneimitteln: Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) warnt davor, topische Medikamente zur Behandlung von Zahnschmerzen bei Kindern zu verwenden. Sie haben wenig oder keinen Nutzen und bergen ernsthafte Risiken.

Mythen über das Zahnen: Der Zahnschmuck

Manche Leute empfehlen speziellen Zahnschmuck wie Bernsteinhalsketten, um Zahnungsschmerzen bei Babys zu lindern. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) warnt ausdrücklich vor der Verwendung solchen Schmucks, da Erstickungsgefahr besteht. Zudem fehlen wissenschaftliche Belege für eine schmerzlindernde Wirkung.

Zahnen bei Babys
Neue Zähne können Kinder und Eltern stolz machen!

Wann solltest du mit deinem Kind zum Arzt gehen?

Obwohl das Zahnen bei Babys ein natürlicher Entwicklungsschritt deines Kindes ist, gibt es einige Symptome, die eine ärztliche Untersuchung erforderlich machen können. Es ist wichtig, dass du als Elternteil die Anzeichen erkennst und entsprechend reagierst.

Alle wichtigen Informationen rund um die richtige Zahnpflege bei Kindern findest du hier.

Symptome, die eine ärztliche Beurteilung erfordern

Auch wenn leichte Reizbarkeit, leicht erhöhtes Fieber und vermehrtes Sabbern beim Zahnen häufig vorkommen, sollte das Kind bei folgenden Symptomen einem Arzt vorgestellt werden

  • Hohes Fieber: Fieber über 38,9°C ist nicht typisch für das Zahnen und kann auf eine ernstere Erkrankung hinweisen.
  • Anhaltender Durchfall: Während das Zahnen leichte Veränderungen des Stuhls verursachen kann, ist anhaltender Durchfall kein normales Symptom und kann auf eine Infektion hinweisen.
  • Anhaltende Unruhe: Wenn dein Kind über einen längeren Zeitraum (mehr als ein paar Tage) besonders unruhig oder untröstlich ist, solltest du einen Arzt aufsuchen.

Was untersucht der Arzt?

Ein Arztbesuch zur Abklärung der Zahnungssymptome deines Kindes beinhaltet in der Regel eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der auch das Zahnfleisch und die Zähne genau inspiziert werden. Dies dient nicht nur der Bestätigung des Zahnens, sondern auch dem Ausschluss anderer möglicher Erkrankungen. Um den Besuch so effektiv wie möglich zu gestalten, ist es ratsam, im Voraus eine Liste mit Symptomen und Fragen zu erstellen, die du besprechen möchtest. Deine Sorge um die Gesundheit und das Wohlergehen deines Kindes ist von größter Bedeutung, deshalb zögere nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn du dir Sorgen machst.

Download: Checkliste

Hier kannst du unsere Checkliste herunterladen. Sie hilft dir herauszufinden, ob dein Baby zahnt hat oder ob du einen Arzt aufsuchen solltest.


FAQ

Was tun, wenn das Baby zahnt und schreit?

Das Zahnen kann Druck und Schmerzen auf das Zahnfleisch deines Babys verursachen. Durch Kauen kann dein Baby einen Gegendruck erzeugen, der wie eine Massage für das Zahnfleisch wirkt und Linderung verschafft. Auch Kühlung kann sehr hilfreich sein, da sie abschwellend und entzündungshemmend wirkt. Deshalb ist es wichtig, für ausreichend Kühlung zu sorgen und deinem Baby etwas zum Kauen zu geben.

Welches Schmerzmittel für zahnende Babys?

Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen in Form von Saft oder Zäpfchen können bei Schmerzen und/oder Fieber eingesetzt werden.

Wie oft dürfen Zäpfchen gegeben werden, wenn das Kind zähnt?

Wenn die Schmerzen ihren Höhepunkt erreichen, kann gelegentlich die kurzzeitige Anwendung eines Paracetamol-Zäpfchens in Betracht gezogen werden, um die Beschwerden zu lindern.

Warum nimmt mein Baby die Faust in den Mund?

Babys neigen dazu, ihre Finger oder sogar die ganze Hand in den Mund zu stecken. Unbewusst versuchen sie so, den Druck auf das Zahnfleisch durch Gegendruck zu mildern. Jeder Reiz in der Mundhöhle – sei es durch Finger, Spielzeug, Druck oder Schmerz – regt die Speichelproduktion an.


Fazit

Das Zahnen ist eine natürliche, wenn auch schwierige Phase. Mit dem richtigen Wissen kannst du deinem Kind eine gute und wirksame Schmerzlinderung bieten. Bei Unsicherheiten ist ein Arztbesuch unerlässlich. Mit Geduld und Verständnis lässt sich diese Zeit für alle Beteiligten gut meistern.


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