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Resilienz die Innere Stärke für dein Kind

Möchtest du, dass dein Kind glücklich und erfolgreich ist, egal was das Leben bringt? Dann ist es wichtig, Resilienz zu fördern – eine Fähigkeit, die uns hilft, Herausforderungen zu bewältigen und trotz Widrigkeiten erfolgreich zu sein. Resilienz ist nicht nur für das Hier und Jetzt wichtig, sondern auch für die Zukunft deines Kindes.


Definition von Resilienz

Resilienz bezeichnet laut Eltern-Bildung.at die Fähigkeit eines Menschen, mit Stress oder Herausforderungen im Leben umzugehen und manchmal sogar daran zu wachsen. Ein vergleichbares Phänomen zeigt sich bei Kindern, wenn sie sich erkälten: Manche bekommen schon bei der kleinsten Brise einen Schnupfen, während andere nur selten krank werden. Wir nennen das „Robustheit“. Das Immunsystem ist in der Lage, Angriffe auf den Körper wirksam abzuwehren. Wie der Körper ist auch der Geist Risiken ausgesetzt. Statt durch Krankheitserreger wird er durch Misserfolge, Krisen oder traumatische Ereignisse belastet. Es gibt Kinder, die in solchen Stresssituationen, zum Beispiel bei Konflikten, schnell zusammenbrechen. Andere hingegen lassen sich „nicht so leicht unterkriegen“. Sie können schwierige Situationen meistern, ohne seelischen Schaden zu nehmen. Diese psychische Widerstandsfähigkeit wird in der Forschung als Resilienz bezeichnet. Vereinfacht könnte man Resilienz als das Immunsystem der Seele bezeichnen.

Der Begriff Resilienz umfasst also eine Reihe von Fähigkeiten und Eigenschaften, darunter emotionale Intelligenz, Optimismus, Problemlösungskompetenz, Selbstwirksamkeit und die Fähigkeit, Unterstützung von anderen zu suchen und anzunehmen. Es geht darum, sowohl persönliche Stärken als auch externe Ressourcen zu nutzen, um Herausforderungen zu meistern und vorwärts zu kommen.

Die 7 Säulen der Resilienz

Die Diplom-Psychologin Ursula Nuber hat aus Gründen der Anschaulichkeit die „Sieben Säulen der Resilienz“ entwickelt. Diese setzen sich aus folgenden Bausteinen zusammen

  1. Akzeptanz: Das Leben ist voller Herausforderungen und es ist normal, dass nicht immer alles nach Plan läuft. Akzeptieren Sie diese Tatsache und lernen Sie, mit Unsicherheit umzugehen, anstatt dagegen anzukämpfen. Wenn wir Ungewissheit und Veränderungen als Teil des Lebens akzeptieren, auch wenn sie uns belasten, können wir flexibler sein, uns auf das konzentrieren, was wir kontrollieren können, und vorankommen.
  2. Lösungsorientiertes Denken: Ermutige dich, kleine und große Probleme zu lösen. Denke darüber nach, wie du in deinem eigenen Leben mit Problemen umgehst und wie du Lösungen für deine eigenen Herausforderungen finden kannst.
  3. Selbstwirksamkeit: Erinnere dich an Zeiten, in denen du schwierige Situationen gemeistert hast. Diese Erinnerungen können dir helfen zu erkennen, dass du die Fähigkeiten hast, auch die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Auch wenn die Dinge schwierig sind, kannst du immer noch etwas tun, das sich gut anfühlt.
  4. Erfolgsnetzwerk: Du bist nicht allein. Stütze dich auf dein Netzwerk aus Familie, Freunden, Nachbarn, Lehrern, Trainern und Kulturschaffenden. Diese Verbindungen können dein Zugehörigkeitsgefühl stärken und dir helfen, dich daran zu erinnern, dass du nicht allein bist, bis du dein Ziel erreicht hast.
  5. Zukunftsorientierung: Bleibe zukunftsorientiert und verliere dein Ziel nicht aus den Augen. Erinnere dich daran, dass schwierige Zeiten vorübergehen und dass du in der Lage sein wirst, dich anzupassen und zu wachsen.
  6. Verantwortung: Du hast die Kontrolle über deine Reaktionen und Handlungen. Nutze diese Macht, um Herausforderungen proaktiv anzugehen. Auch wenn wir nicht alles tun können, was wir wollen, können wir dennoch Entscheidungen treffen, die uns gut tun.

Resilienz

Wie wichtig ist Resilienz im Alltag?

  • Bewältigung von Stress und Schwierigkeiten: Im Alltag können Kinder mit einer Vielzahl von Stressoren konfrontiert werden, wie z.B. Prüfungsdruck, Hausaufgaben, Streit mit Freunden oder Schwierigkeiten in der Familie. Ein resilientes Kind ist in der Lage, diese Stressoren als Herausforderungen zu sehen und effektive Bewältigungsstrategien anzuwenden, anstatt sich überwältigt zu fühlen.
  • Entwicklung von Selbstvertrauen: Durch die Bewältigung kleiner alltäglicher Herausforderungen, wie das Erlernen einer neuen Fertigkeit oder die Lösung eines Konflikts mit einem Freund, kann ein Kind Selbstvertrauen entwickeln. Dieses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist entscheidend für die Entwicklung der persönlichen Identität und die Fähigkeit, zukünftige Herausforderungen zu meistern.
  • Bessere Anpassungsfähigkeit: Kinder sind häufig mit Veränderungen konfrontiert – von kleineren, wie z. B. einer Änderung des Stundenplans, bis hin zu größeren, wie z. B. dem Umzug in eine neue Stadt oder der Trennung der Eltern. Resilienz hilft Kindern, solche Veränderungen in ihrem Leben zu akzeptieren und positiv damit umzugehen.
  • Förderung von Lernen und Entwicklung: Fehler und Misserfolge sind ein natürlicher Teil des Lebens und des Lernprozesses. Ein resilientes Kind kann eine schlechte Note in einer Prüfung als Chance sehen, die Schwierigkeiten zu erkennen und zu lernen, wie es besser werden kann, anstatt sich entmutigen zu lassen.
  • Verbesserung der emotionalen Gesundheit: Kinder erleben ebenso wie Erwachsene eine Vielzahl von Gefühlen. Resilienz kann ihnen helfen, mit negativen Gefühlen wie Wut, Trauer oder Enttäuschung umzugehen und sie auszudrücken, ohne von ihnen überwältigt zu werden.

Wie fördert man Resilienz bei Kindern?

Eines der größten Geschenke, die du deinem Kind machen kannst, ist die Fähigkeit, sich anzupassen und schwierigen Zeiten zu bewältigen. Aber was kannst du als Elternteil tun, um diese wertvolle Eigenschaft zu fördern? Hier sind einige praktische Tipps und Strategien.

  • Aufbau starker Beziehungen: Widerstandsfähige Kinder haben oft starke Beziehungen zu ihren Bezugspersonen. Als Elternteil kannst du eine solide Grundlage für diese Beziehungen schaffen, indem du deinem Kind zeigst, dass du da bist, um es zu unterstützen und zu lieben, egal was passiert. Sei ein aktiver Zuhörer und nimm dir die Zeit, dich wirklich auf das zu konzentrieren, was dein Kind sagt. Durch aktives Zuhören und einfühlsame Kommunikation schaffst du eine sichere Umgebung, in der dein Kind sich traut, seine Gefühle und Gedanken auszudrücken.
  • Selbstwirksamkeit fördern: Selbstwirksamkeit, das Gefühl, eigene Ziele erreichen zu können, spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Resilienz. Du kannst die Selbstwirksamkeit deines Kindes fördern, indem du es ermutigst, neue Dinge auszuprobieren und Herausforderungen anzunehmen. Dies kann durch die Übernahme von Aufgaben im Haushalt, das Erlernen eines neuen Hobbys oder das Treffen von Entscheidungen im Alltag geschehen. Jeder Erfolg, den dein Kind dabei erlebt, stärkt sein Selbstvertrauen und seine Fähigkeit, sich an schwierige Situationen anzupassen.
  • Problemlösungsfähigkeiten vermitteln: Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Resilienz ist die Fähigkeit, Probleme effektiv zu lösen. Du kannst dein Kind dabei unterstützen, indem du ihm beibringst, seine Gefühle auszudrücken, verschiedene Lösungen für ein Problem in Betracht zu ziehen und die Konsequenzen seiner Entscheidungen abzuwägen. Dies kann durch Rollenspiele, Diskussionen oder das Lösen von Rätseln und Puzzles geschehen.

Ein Kind denkt positiv. Es entwickelt eine innere Stärke.

Wie kann Resilienz aufgebaut werden?

Resilienz ist keine feste Eigenschaft, die man hat oder nicht hat. Sie kann entwickelt und gestärkt werden. Einige Strategien können dabei helfen:

  1. Positives Denken stärken: Eine Möglichkeit, Resilienz zu fördern, besteht darin, positives Denken zu stärken. Dies kann z.B. durch Achtsamkeitsübungen oder Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie erreicht werden, die darauf abzielen, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern.
  2. Entwicklung wirksamer Bewältigungsstrategien: Wichtig ist auch die Entwicklung effektiver Bewältigungsstrategien. Dies kann das Erlernen neuer Problemlösungsfähigkeiten, das Finden gesunder Wege zur Stressbewältigung oder die Entwicklung von Fähigkeiten zur emotionalen Selbstregulation beinhalten.
  3. Aufbau starker sozialer Beziehungen: Die Förderung tragfähiger sozialer Beziehungen kann ebenfalls zur Resilienz beitragen. Dies kann bedeuten, mehr Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, an Gemeinschaftsaktivitäten teilzunehmen oder unterstützende Netzwerke zu finden, wenn man sie braucht.
  4. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit verbessern: Schließlich kann die Arbeit an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zur Resilienz beitragen. Dies kann bedeuten, neue Fähigkeiten zu erlernen, sich an Veränderungen anzupassen oder offen für neue Erfahrungen zu sein.

Geschichte und Forschung zur Resilienz

Resilienzforschung hat eine lange Tradition in der psychologischen Forschung. Ursprünglich wurde das Konzept in den 1970er Jahren von Forschern wie Emmy Werner und Norman Garmezy eingeführt, die die Kindheit und Entwicklung von Individuen untersuchten, die trotz widriger Umstände und Umgebungen erfolgreich waren.

Frühe Resilienzforschung und der Fokus auf „Risikokinder“

Diese frühen Studien konzentrierten sich häufig auf „Risikokinder“, d. h. Kinder, die aufgrund von Faktoren wie Armut, instabilen Familienverhältnissen oder psychisch kranken Eltern einem erhöhten Risiko für negative Entwicklungsergebnisse ausgesetzt waren. Überraschenderweise stellten die Forscher fest, dass einige dieser Kinder trotz der Herausforderungen, denen sie ausgesetzt waren, erfolgreich waren. Diese Kinder wurden als „resilient“ bezeichnet.

Aktuelle Trends in der Resilienzforschung

In den folgenden Jahrzehnten hat sich die Resilienzforschung erheblich erweitert und verfeinert. Während frühe Studien hauptsächlich Korrelationen zwischen Resilienz und positiven Ergebnissen feststellten, versuchte die spätere Forschung, die spezifischen Mechanismen zu identifizieren, die zur Resilienz beitragen. Unter anderem wurde der Einfluss von Faktoren wie soziale Unterstützung, positives Denken, Selbstwirksamkeit und Bewältigungsstrategien untersucht.

Mittlerweile wird Resilienz von Forschern und Praktikern als eine entscheidende Komponente des psychischen Wohlbefindens und der allgemeinen Lebensqualität anerkannt. Sie ist nicht nur ein Forschungsgegenstand, sondern auch ein zentrales Ziel vieler therapeutischer und pädagogischer Ansätze. Dabei wird anerkannt, dass Resilienz nicht nur eine individuelle Eigenschaft ist, sondern auch von Umweltfaktoren wie Gemeinschaft und sozialer Unterstützung beeinflusst wird.

Die Resilienzforschung ist nach wie vor ein aktives und wachsendes Gebiet. Heutige Forscher arbeiten daran, unser Wissen über Resilienz zu erweitern und zu vertiefen und herauszufinden, wie wir Resilienz am besten fördern und unterstützen können, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen aller Altersgruppen zu verbessern.


FAQ

Was ist das Gegenteil von Resilienz?

Das Gegenteil von Resilienz ist Verletzlichkeit oder Zerbrechlichkeit. Wenn du verletzlich oder zerbrechlich bist, kann es dir schwer fallen, dich von Rückschlägen oder Herausforderungen zu erholen. Es kann leicht passieren, dass du dich von Stress oder Schwierigkeiten überwältigt fühlst und es dir schwer fällt, dich anzupassen oder weiterzumachen.

Ist Resilienz angeboren oder erlernbar?

Resilienz ist sowohl angeboren als auch erlernbar. Manche Menschen scheinen von Natur aus widerstandsfähiger gegenüber Stress und Herausforderungen zu sein, aber das bedeutet nicht, dass du nicht resilient sein kannst, wenn du nicht so geboren wurdest. Resilienz ist eine Fähigkeit, die man entwickeln kann. Mit Übung und Unterstützung kannst du lernen, widerstandsfähiger zu werden und besser mit Herausforderungen umzugehen.


Fazit

Resilienz ist mehr als ein Modewort. Es ist eine lebensverändernde Fähigkeit, die uns hilft, Schwierigkeiten zu überwinden, unser Wohlbefinden zu verbessern und ein erfüllteres Leben zu führen. In einer Welt der Ungewissheit und des ständigen Wandels ist Resilienz zu einer entscheidenden Fähigkeit geworden, die uns hilft, uns anzupassen und zu gedeihen.
Für Kinder ist die Entwicklung von Resilienz besonders wichtig, da sie ihnen hilft, mit Stress umzugehen, sich an Veränderungen anzupassen und eine positive Einstellung zu bewahren. Aber nicht nur Kinder profitieren davon. Im Erwachsenenalter ist Resilienz ein starker Verbündeter, um Stress zu reduzieren, Wohlbefinden zu fördern und letztendlich ein erfolgreiches und zufriedenes Leben zu führen.
Das Wichtigste ist, dass Resilienz erlernbar ist. Es ist nie zu spät, seine Resilienz zu stärken und zu lernen, mit Herausforderungen besser umzugehen. Durch die Entwicklung von Resilienz kann man sein Selbstvertrauen stärken, sein Wohlbefinden verbessern und letztendlich ein erfüllteres und glücklicheres Leben führen.


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