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Was ist eigentlich Schwangerschaftsdiabetes?

Was ist eigentlich Schwangerschaftsdiabetes?

Wusstest du, dass etwa 4 bis 12 Prozent aller Schwangeren in Deutschland von Schwangerschaftsdiabetes betroffen sind?
Diese Form des Diabetes tritt ausschließlich während der Schwangerschaft auf und kann sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind Risiken bergen. Daher ist es wichtig, die Anzeichen und Symptome frühzeitig zu erkennen. Informiere dich jetzt und finde heraus, wie du Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig erkennen kannst, welche Tests es gibt und wie du am besten vorgehst, um Komplikationen zu vermeiden.


Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt, ist eine Form von Diabetes, die nur während der Schwangerschaft auftritt. Der entscheidende Unterschied zu Typ-1- und Typ-2-Diabetes besteht darin, dass Schwangerschaftsdiabetes in der Regel nach der Geburt des Kindes wieder verschwindet, während die anderen Diabetesformen oft dauerhaft bestehen bleiben.

Ursache des Schwangerschaftsdiabetes ist die verminderte Reaktion der Körperzellen auf Insulin während der Schwangerschaft. Diese verminderte Insulinreaktion führt dazu, dass die Zellen den Zucker aus der Nahrung nicht so effizient verarbeiten können, wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt.

Typische Symptome von Schwangerschaftsdiabetes

Du fragst dich vielleicht: Wie erkenne ich einen Schwangerschaftsdiabetes? Auch wenn die Symptome von Schwangerschaftsdiabetes nicht genau denen von Typ-2-Diabetes entsprechen, gibt es einige auffällige Anzeichen, auf die du und deine Ärztin oder dein Arzt achten sollten:

  • Häufige Infektionen: Es kann sein, dass du häufig an Harnwegsinfektionen oder Scheidenentzündungen leidest. Das liegt oft daran, dass der Zucker, den du im Urin ausscheidest, ein ideales Milieu für Bakterien und Pilze schafft.
  • Erhöhte Fruchtwassermenge: Bei Ultraschalluntersuchungen kann eine überdurchschnittliche Fruchtwassermenge festgestellt werden.
  • Neu auftretender Bluthochdruck: Wenn du feststellst, dass du einen Bluthochdruck entwickelst, den du vor der Schwangerschaft nicht hattest, kann das ein Hinweis sein.
  • Schnelles Wachstum des Fötus: Dein Baby könnte schneller wachsen oder größer sein als der Durchschnitt. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel könnte der Grund dafür sein, da er deinem Baby zusätzliche Energie liefert.

Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes

Laut diabinfo.de gibt es viele Faktoren, die die Entstehung einer Schwangerschaftsdiabetes beeinflussen können. Es wird vermutet, dass einige dieser Faktoren ähnlich sind wie diejenigen, die zur Entwicklung von Typ-2-Diabetes beitragen. Die genauen Ursachen werden jedoch noch erforscht.

  • Diabetes Typ 2 in deiner Familie (Eltern oder Geschwister)
  • Bedingungen, die deine Körperzellen resistenter gegen Insulin machen, insbesondere Übergewicht
  • Starke Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
  • Schwangerschaftsdiabetes in einer früheren Schwangerschaft
  • Wenn du älter als 35 Jahre bist
  • Drei oder mehr Fehlgeburten hintereinander
  • Ein Baby, das mehr als 4.500 Gramm wiegt
  • Vorliegen eines polyzystischen Ovarialsyndroms, einer Stoffwechselerkrankung
  • Herkunft aus Regionen wie Süd- und Ostasien, Lateinamerika, Afrika oder dem Nahen Osten
  • Schlafstörungen, insbesondere Schlafapnoe

Vorbeugung von Schwangerschaftsdiabetes

Forschungen haben gezeigt, dass ein gesunder Lebensstil eine entscheidende Rolle dabei spielen kann, das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes zu reduzieren.

Bewegung

Wenn man sich die Statistiken anschaut:

  • Bei Frauen, die während der Schwangerschaft weniger aktiv waren, wurde bei 5 von 100 Frauen ein Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert.
  • Bei denjenigen, die aktiver waren, sind es 3 von 100.

Welche Bewegungen eignen sich am besten?

Du musst keinen Marathon laufen! Regelmäßige moderate Bewegung an drei bis vier Tagen pro Woche für mindestens 30 Minuten kann dir helfen, deinen Blutzucker unter Kontrolle zu halten. Hier sind einige Möglichkeiten für dich:

  • Gymnastik
  • Schwimmen
  • Radfahren
  • Walking (zügiges Gehen)

Intensivere Sportarten wie Kampfsport oder Fußball können in der Schwangerschaft zu riskant sein. Bei erhöhtem Frühgeburtsrisiko solltest besonders auf extreme Sportarten verzichten.

Am besten besprichst du mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen, welche Art von Bewegung für dich am besten geeignet ist.

Ernährung

Bei Schwangerschaftsdiabetes brauchst du keine besondere Diät oder spezielle Produkte. Was du brauchst, sind ganz normale, gesunde Lebensmittel. Sie machen dich satt. Achte auch darauf, dass du während der Schwangerschaft nicht zu viel zunimmst.

Dein Idealgewicht hängt von deinem BMI vor der Schwangerschaft ab:

  • Normalgewicht (BMI < 25): Zunahme von 11,5 – 16 kg
  • Übergewicht (BMI 25-29,9): Zunahme von 7 – 11,5 kg
  • Starkes Übergewicht (BMI > 30): Zunahme von 5 – 9 kg

Denke daran, dass der BMI nicht als absolute Referenz angesehen werden sollte. Er bietet zwar eine praktische Orientierungshilfe, um sich einen Überblick über das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße zu verschaffen. Aber jeder Mensch ist individuell, und Faktoren wie Muskelmasse, Knochenbau und Fettverteilung spielen ebenfalls eine Rolle.

Tipps für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel

Wie dm.de berichtet ist es bei der Ernährung besonders wichtig, auf die Art der Kohlenhydrate zu achten. Es ist ratsam, einfache Kohlenhydrate wie Weißmehlprodukte, gesüßte Getränke und viele gängige Süßigkeiten zu meiden. Stattdessen sollten komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Naturreis bevorzugt werden, da diese den Blutzucker langsamer ansteigen lassen. Eine effektive Methode, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, ist die Kombination von Kohlenhydraten mit Eiweiß. So schmeckt zum Beispiel ein mit Quark bestrichenes Brötchen mit Marmelade ausgezeichnet. Es ist auch von Vorteil, die Mahlzeiten über den Tag zu verteilen, um Blutzuckerschwankungen zu minimieren. Ein bewährter Ernährungsplan könnte aus Frühstück, zweitem Frühstück, Mittagessen, Nachmittagssnack, Abendessen und einem Snack vor dem Schlafengehen bestehen.

  1. Frühstücken: Das Frühstück aufteilen kann Wunder wirken! Beginne mit einer leichten Mahlzeit, z. B. einem halben Brötchen, und gönne dir etwa 2,5 Stunden später ein nahrhafteres Frühstück, z. B. Müsli mit fettarmer Milch und Obst.
  2. Eine gesunde Zwischenmahlzeit: Ein eiweißreicher Snack vor dem Schlafengehen (z.B. Naturjoghurt) kann deinen Blutzuckerspiegel über Nacht stabilisieren.
  3. Deine Hauptmahlzeiten: Bevorzuge Gemüse, komplexe Kohlenhydrate und fettarmes Eiweiß wie Fleisch oder Fisch. Ein Stück Obst zum Nachtisch oder als Zwischenmahlzeit am Nachmittag ist immer eine gute Idee.
  4. Achte auf verarbeitete Lebensmittel: Vermeide Fast Food und Fertiggerichte und esse stattdessen frische, unverarbeitete Lebensmittel. Wenn du snacken möchtest, solltest du kleine Portionen zwischen den Mahlzeiten essen.

Empfehlungen von Ärzten

NetDoktor.de empfiehlt bei Schwangerschaftsdiabetes auf die Kalorienzufuhr zu achten. Mütter sollten täglich zwischen 1800 und 2400 Kilokalorien zu sich nehmen, damit der Körper optimal versorgt ist.

Folgende Nährstoffe sollten auf dem Speiseplan stehen:

  • Kohlenhydrate (40 bis 50 Prozent der Gesamtenergie): Wähle hauptsächlich Kohlenhydrate, die langsam aufgenommen werden, wie Vollkornprodukte.
  • Schnelle Zuckerquellen wie Weißmehlprodukte, Süßigkeiten und Fruchtsäfte können den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen und sollten daher vermieden werden.
  • Fette (ca. 30 % der Gesamtenergie): Pflanzliche Fette und Öle sind hier besonders empfehlenswert.
  • Eiweiß/Protein (20-30% der Gesamtenergie): Bevorzuge fettarme Milchprodukte und mageres Fleisch und Wurst.

Vergiss die Ballaststoffe nicht! Um deine Ernährung abzurunden, solltest du täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu dir nehmen. Gute Quellen sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse.

Welches Risiko hat Schwangerschaftsdiabetes für das Kind?

Laut diabinfo.de passt sich dein Stoffwechsel während der Schwangerschaft an, um dein Baby optimal zu versorgen. Wenn das Baby jedoch über die Nabelschnur zu viel Zucker erhält, kann dies verschiedene Aspekte seiner Gesundheit beeinträchtigen. Außerdem besteht die Gefahr einer Frühgeburt.

Gewicht des Kindes bei der Geburt

Ein ständig hoher Zuckerspiegel im Körper deines Kindes führt dazu, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produziert. Dieses Hormon fördert nicht nur den Blutzuckerabbau, sondern auch das Wachstum und die Fetteinlagerung. Dadurch kann dein Baby ein hohes Geburtsgewicht (über 4.000 Gramm) haben, was die Geburt erschweren oder einen Kaiserschnitt notwendig machen kann.

Ein höheres Geburtsgewicht kann auch zu Problemen bei der Geburt führen, z.B. wenn die Schultern des Kindes im Geburtskanal stecken bleiben. Solche Situationen erfordern das Eingreifen erfahrener Geburtshelfer.

Nach der Geburt

Manchmal haben Kinder von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes direkt nach der Geburt Anpassungsschwierigkeiten, auch wenn der Diabetes gut eingestellt ist. Dazu gehören:

  • Unterzuckerung
  • Atemprobleme
  • Neigung zu Gelbsucht

Innerhalb der ersten 30 Minuten nach der Geburt wird eine Frühernährung empfohlen, idealerweise durch Stillen. Wenn das Baby nicht an die Brust gelegt werden kann, sind Säuglingsanfangsnahrung oder Kolostrum gute Alternativen. Außerdem sollte das Neugeborene nach der Geburt idealerweise von Neugeborenen-Fachärzten überwacht werden.

Diagnose: der Zuckerbelastungstest

Der orale Glukosetoleranztest (oGTT), oft auch als Zuckerbelastungstest bezeichnet, ist ein wichtiges Instrument, um Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Wie hubertus-apo.net berichtet, wird dieser Test in der Regel zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt und kann aus einem oder gegebenenfalls zwei Teilen bestehen. Für Frauen mit erhöhtem Risiko wird empfohlen, den Test bereits vor der 20 Schwangerschaftswoche durchzuführen.

Kleiner Blutzuckertest (50-g-oGTT)

Mit diesem Test wird überprüft, ob der Blutzuckerspiegel erhöht ist. Während des Tests trinkt die Schwangere eine Lösung, die genau 50 Gramm Traubenzucker enthält. Nach etwa einer Stunde wird eine Blutprobe aus der Armvene entnommen, um den aktuellen Blutzuckerspiegel zu messen. Werte unter 7,5 Millimol pro Liter (mmol/l) oder unter 135 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) deuten darauf hin, dass der Körper angemessen auf den Zucker reagiert und keine Anzeichen für einen Schwangerschaftsdiabetes vorliegen.

Großer Blutzuckertest (75-g-oGTT)

Liegt der Blutzuckerwert nach dem ersten Test über 7,5 mmol (135 mg/dl), ist ein weiterer Test erforderlich. Für diesen Test muss die Schwangere nüchtern sein, d.h. sie darf in den letzten acht Stunden nichts gegessen oder getrunken haben, mit Ausnahme von reinem Wasser und ungesüßtem Tee. Zunächst wird durch eine Blutentnahme der Nüchternblutzucker gemessen. Danach wird in kurzer Zeit, etwa innerhalb von fünf Minuten, eine Lösung aus 300 Milliliter Wasser und 75 Gramm Traubenzucker getrunken. In zwei weiteren Abständen – nach einer und nach zwei Stunden – wird erneut Blut abgenommen, um die Veränderungen des Blutzuckerspiegels zu beobachten. Überschreitet einer dieser Werte bestimmte Grenzwerte, kann dies ein Hinweis auf Schwangerschaftsdiabetes sein.

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes behandelt?

Wenn bei dir Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert wird, mach dir keine Sorgen! Es gibt wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Viele Frauen profitieren von einer angepassten Ernährung und einem aktiveren Lebensstil. Bei einigen kann eine kontrollierte Insulintherapie hilfreich sein. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsteam – bestehend aus Gynäkologe, Hebamme und ggf. Ernährungsberater – ist unerlässlich.

Hier sind einige Tipps für den Umgang mit Schwangerschaftsdiabetes:

  • Befolge die Ernährungsempfehlungen: Dein Frauenarzt oder ein Ernährungsberater kann dir bei der Erstellung eines individuellen Plans helfen.
  • Kontrolliere deinen Blutzucker: Benutze zum Beispiel ein Diabetiker-Kit, um deinen Blutzuckerspiegel regelmäßig zu kontrollieren.
  • Ein Ernährungstagebuch führen: Schreibe jeden Tag auf, was du isst. Das hilft dir, Lebensmittel zu identifizieren, die deinen Blutzuckerspiegel beeinflussen.
  • Bleib in Bewegung: Kurze Spaziergänge oder leichte Gymnastik, vor allem nach dem Essen, helfen, deinen Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  • Achte auf dein Gewicht: Beobachte, wie sich dein Gewicht während der Schwangerschaft verändert.
  • Nimm alle Vorsorgetermine wahr: Auch wenn du dich gut fühlst, sind diese Untersuchungen wichtig.


FAQ

Welche Süßigkeiten darf man bei Schwangerschaftsdiabetes essen?

Bei Schwangerschaftsdiabetes sollte auf zuckerreiche Süßigkeiten verzichtet werden. Es wird empfohlen, auf zuckerfreie Alternativen oder Süßstoffe wie Stevia zurückzugreifen. Dunkle Schokolade in Maßen kann auch eine bessere Option sein.

Kann Stress Schwangerschaftsdiabetes auslösen?

Stress allein löst zwar keinen Schwangerschaftsdiabetes aus, kann aber zu Verhaltensweisen beitragen, die das Risiko erhöhen. Auch chronischer Stress kann den Blutzuckerspiegel beeinflussen.

Welche Obstsorten sollte ich bei Schwangerschaftsdiabetes meiden?

Bei Schwangerschaftsdiabetes sollten besonders zuckerreiche Früchte wie Bananen, Weintrauben und Ananas nur in Maßen verzehrt werden. Generell ist es ratsam, den Verzehr von Fruchtzucker zu überwachen und Beeren oder Äpfel zu bevorzugen.

Wie hoch darf der Blutzucker bei Schwangeren sein?

Die optimalen Blutzuckerwerte sind individuell verschieden, aber im Allgemeinen sollte der Nüchternblutzucker unter 5,3 mmol/l (95 mg/dl) und der Blutzucker zwei Stunden nach einer Mahlzeit unter 6,7 mmol/l (120 mg/dl) liegen. Es ist wichtig, dies mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.


Fazit

Schwangerschaftsdiabetes ist eine Erkrankung, die sowohl für dich als auch für dein Baby Risiken birgt. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig über die Krankheit informiert zu werden und die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Du kannst die Kontrolle behalten und für eine gesunde Schwangerschaft sorgen, indem du auf die richtige Ernährung achtest, regelmäßig Sport treibst und dich untersuchen lässt. Sei proaktiv und arbeite eng mit deinem Gesundheitsteam zusammen. Nur so kannst du das Beste für dich und dein Kind erreichen.


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